Von all den Dingen, die ich für meine Fotoausrüstung noch brauche oder brauchen könnte, war das Stativ nun doch am wichtigsten.
Obwohl ich gerne auf Marios Rat gehört hätte, mit Sack und Pack in einen Laden zu gehen und ein Stativ vor Ort auszuwählen, quasi am lebenden Objekt,auszuprobieren, fehlte mir letzt endlich die Zeit, mich weiter nach einem Laden meines Vertrauen umzuschauen. Also habe ich es eben doch online bestellt: das K&F Concept Professional.
Eine kleine Peinlichkeit vorweg: Geht man von bestehenden Vorurteilen aus, so mögen die meisten Frauen denken, man kann nicht genug Schuhe haben. Und wahlweise Handtaschen. Oder, um mal das gute alte „Absolutely Fabulous“ zu zitieren: „You can never have enough hats, gloves and shoes!“
Ich bin eher der Meinung, man kann nicht genug Rucksäcke haben. Und schon gar nicht genug Fotorucksäcke. Deshalb habe ich derer mehrere. Meine letzte Anschaffung war der Mantona Rhodolit SLR-Kamerarucksack. Groß, schwer und gefühlt unverwüstlich hat er mich seither auf allen meinen Reisen und Touren begleitet. Nur hatte er, wie ich dachte, zwei kleine Mankos: ihm fehlte eine Außenseitentasche, in der ich mal eine kleine Getränke- oder Thermoskanne unterbringen könnte und … er hat keine Halterung für ein Stativ. Deshalb bin ich auch so ungern mit Stativ fotografieren gegangen, weil man eben immer noch eine zusätzliche Tasche mitschleppen musste. Zudem war mein altes Stativ für nicht mal 25 Euro zwar ganz nett für den Anfang, wenn auch wacklig und etwas dünnbeinig, aber leider eben auch ziemlich sperrig zum Mitnehmen.
Anyway…ich war beim Rucksack und der Tatsache, dass er keine Halterung für ein Stativ hatte. Dachte ich. Wunderte mich gleichsam über diverse Kleinigkeiten am Rucksack, mit denen ich irgendwie nichts anfangen konnte. Egal…jedesfalls habe ich, nachdem ich das Stativ bestellt hatte, gleich nach einem neuen Rucksack gespäht. Ich klickte mich so durch die Seiten und stieß mit einem kleinen Seufzer auf meinen jetzigen Rucksack. Hach ja…das isser. Mein Gutster. Wenn er doch nur…äh…Moment! Lange Rede, kurzer Sinn: Auf einem der Bilder hing an meinem Rucksack -festgezurrt und völlig friedlich- ein Stativ. O.O Nicht, dass ich den Rucksack schon fast drei Jahre habe. Gott, wenn ich mir doch endlich mal angewöhnen könnte, Gebrauchsanweisungen zu lesen oder mir wenigstens Beschreibungen VOLLSTÄNDIG durchzulesen.
Nachdem ich meinen Kopf mehrfach auf die Tischplatte und gegen die Wand gehauen hatte (ein bisschen Strafe muss sein), rannte ich überglücklich zu meinem Rucksack. Ich brauchte keinen anderen. Meiner kann ja alles. *strahl*
Und tatsächlich: Gestern das neue Stativ dran geschnallt und losgelaufen. Es hat bombenfest gehalten und das zusätzliche Gewicht von 1,25kg habe ich so gut wie nicht gespürt.
Das Stativ habe ich gestern zum ersten Mal benutzt. Ich kann soviel sagen, dass es einen sehr stabilen Eindruck macht und sich auch von dem Wind, der gestern blies, nicht hat beeindrucken lassen. Was noch nicht geklappt hat, war, die Kamera hochkant zu befestigen. Offenbar hatte ich die Platte nicht richtig an der Kamera festgeschraubt (kleiner Minuspunkt: man braucht dazu einen großen Schraubenzieher, vllt tut es aber auch eine Münze, muss ich ausprobieren). Ich habe allerdings gefühlt erst zehn Prozent aller Schrauben und „beweglichen Teile“ gestern ausprobiert, deshalb kann ich noch nicht viel dazu sagen, wie es sich z.B. auf volle Größe ausgefahren benimmt.
Ich werde bei Gelegenheit noch ein paar mehr Detailfotos machen.
Allerdings müsste ich dazu entweder in ein anderes Zimmer gehen oder die Kaninchen wegsperren. Photobombing. Ich habe keine Ahnung, warum, aber meine Kaninchen finden Stative sowas von spannend, dass es teilweise wirklich schwierig ist, ein Foto zu machen, ohne, dass einer der beiden minimum seinen Rüssel ins Bild streckt…
